Der Schwertschmied

Vom Büro an den Amboss

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Der Schmwertschmied

Mein Name ist Jan "Isward" Naujoks, geboren 1983 in dem kleinen Städtchen Eutin in der holsteinischen Schweiz.

Nach meinem Abschluss auf der Wirtschaftsschule Plön begann ich, rückblickend, recht artfremd eine Ausbildung als Immobilienkaufmann.

Der Betrieb wurde nach einem Jahr der Lehre aufgelöst und damit war diese Lehre beendet. 

Nach diversen Praktika und der genannten Lehre hatte ich, vorerst, genug von den Lug und Trug Geschäften der kaufmännischen Branche und entschied mich im Sinne meines Vaters für das Handwerk.

Über 1 1/2 Jahre jobbte ich mal kurz, mal lang in verschiedenen Handwerksbetrieben um mir Orientierung in diesem neuen Tätigkeitsfeld zu schaffen.

Unter anderem als Ofensetzer, Fliesenleger und Hufschmied. Dort habe ich meine ersten Gehversuche in Sachen Schmieden machen können. Da der Hufschmied ja kaum noch etwas mit dem ursprünglichen Handwerk zu tun hat, ergaben sich leider nur wenige Möglichkeiten, unter Anleitung Werkzeuge für den Beschlag aus alten Feilen zu schmieden. Doch es hat gereicht Hephaistos Funken, 2005, in mein Herz zu setzen. 

Durch meinen Vater kam ich an eine alte Feldesse die im Schrebergarten meiner Eltern aufgestellt wurde. Ich begann nach der Zeit als "fliegender" Junghandwerker eine augenscheinlich notwendige Lehre als Gas- und Wasserinstallateur. Dort lernte ich zu arbeiten und zurückzustecken, ob bei minus 17 Grad im fensterlosen Neubau oder bei plus 32 Grad, Heizkörper schleppend im mehrstöckigen Reihenhaus. Leider ist dieser "handwerkliche" Beruf inhaltlich auch mehr ein technischer denn ein traditionell, handwerklicher Beruf.

Nach dreieinhalb Jahren habe ich die Lehre ohne Abschluss beendet. Die Umstellung des Berufes vom Gas, -Wasserinstallateur zum Anlagenmechaniker hat in unserem Abschlussjahrgang zu einer Durchfallquote von über 56% geführt. So etwas passiert wenn versucht wird neue Systeme einzuführen die bei weitem noch nicht ausgereift sind. Die Handwerkskammer verbuchte die hohe Durchfallquote nebst den damit einhergehenden Widersprüchen der Lehrlinge und ihrer Betriebe als Kolatteralschaden.

Wie auch immer, ich Stand vor der Wahl ein weiteres halbes, nicht eingeplantes, Jahr zu opfern oder aber mich voll und ganz meiner, bis dahin schon gar nicht so schlecht laufenden, Schmiede zu widmen. Ich Entschied mich für das Risiko und den Hammer. Ein Ausschlag gebender Punkt war die im nächsten Absatz erwähnte Möglichkeit. 

Innerhalb der Lehrzeit habe ich, wie auf einer kleinen Evolutionsleiter, meine "Schmiede" ausgebaut. Erst nur bestehend aus Feldesse und einem glatten Stein unter offenem Himmel, kamen langsam Amboss, ein paar Werkzeuge und andere Sachen hinzu. Später dann ein aus alten NVA-Zeltplanen zusammengeknüpftes Kuppelzelt und nun eine knapp 80 Quadratmeter große Werkstatt mit separat liegender Schmiede.

Der letzte Schritt entstand dadurch, dass es gerade im Winter doch etwas ungünstig war im Schrebergarten zu schmieden. Nur ein kleines Stromaggregat, keine Maschinen vor Ort. Nur ein Feuer, ein Amboss und etwas Kleinkram.

Meine damalige Werkstatt war ein sechs Quadratmeter großes Loch im Keller meiner drei Kilometer entfernten Mietwohnung. Von der "Ausstattung" dieser Werkstatt braucht man gar nicht zu reden. Daher stieß ich auf der Suche nach einer kleinen Scheune auf einen alten Hof im Nachbardorf. Nach ein paar Telefonaten bestand nun die Möglichkeit den Hof komplett anzumieten und meinen Ansprüchen anzupassen.

 

Und so begann Ende 2007, Anfang 2008 meine Reise als Schwertschmied.

Gesagt getan, die Lehre war passé und vor mir lag der Wille ein gutes Landleben zu führen und eine Schwertschmiede aufzubauen, mit der man dies halten kann.

Nun, nach einigen Jahren kann man sagen, dass der Wille Wirkung gezeigt hat. Ein wunderbar eingerichtete Schmiede und Werkstatt die maximal ausgelastete ist und das Landleben mit unseren Schafen, Hühnern und dem Kater zeigen, dass man mit Willen, Freude und Disziplin viel erreichen kann.

Kein alltäglicher Lebenslauf aber ein Lebenslauf  der mir viele Einblicke in verschiedenste Bereiche gegeben hat. Mich dadurch viele gelehrt hat und mir reichlich Erfahrung mit auf diese abenteuerliche Reise gab. 

 

Das alles wäre aber nicht ohne die Unterstützung meiner Frau und meiner Familie, insbesondere meines Vaters möglich gewesen. 
Wie gesagt weicht mein "Über Mich" Bereich von dem meiner Kollegen ab, aber es muss ja auch nicht immer alles so sein wie man es kennt. 

 


Warum der Berggeist, Berggeist heißt

Der Name Der Berggeist war eigentlich nur ein Teil der gesamten Firmierung, um genau zu sein eigentlich nur der Website Name. Meine Schmiede gründete ich unter dem Namen "Waffenschmiede Underberg" als Hommage an die besten Schmiede der neun Welten, die Zwerge.

Der Herr dieses kunstfertigen Volkes ist in den alten Volkssagen Der Berggeist. Der Gedanke hinter der Namenswahl meines Betriebes und der Website war daher die Ehrerbietung an das alte und ehrbare Geschlecht Motsognirs und Durins. Doch nach einiger Zeit, man mag es glauben oder nicht, musste ich leider diesen Firmennamen, aus rechtlichen Gründen, aufgeben. Die Firma Underberg Kräuterlikör hat mich freundlich darauf hingewiesen das dieser Name, egal in welchem Zusammenhang nicht zu nutzen ist. Es war eine spannende und lehrreiche Erfahrung ^^

 

Nun musste also eine Alternative her, da der Schreck über diesen Verlauf die Kreativität etwas hemmte nahm ich einfach den Namen meines Dorfes und benannte die Schmiede so wie es die meisten Schmiede tun, nach ihrem Standort. So wurde aus der "Waffenschmiede Underberg" die "Theresienhofer Waffenschmiede". Und so war es dann auch viele Jahre. Aber wie es ja meist im Leben ist, sucht sich jeder Fluss den Weg den er fließen muss. Meine Kunden sprachen nur selten von der "Theresienhofer Waffenschmiede", es hieß meist:"Da musst du zum Berggeist gehen". Dieser Gebrauch des Website Namens hat sich dann über die Jahre immer mehr durchgesetzt und nachdem klar war, dass sich der Name Berggeist in Verbindung mit guter Waffenqualität immer stärker als Marke etabliert hat, war es klar das dieser ehrbare Name nun die Bezeichnung für meine Schmiede sein wird.

 

Doch die Veränderung blieb, Dank meiner Kunden, nicht stehen. Es begann im Jahr 2012 das die Leute mich meist mit "Der Berggeist" ansprachen. Anfangs nur vereinzelt, da die meisten mich in der Wikiszene unter dem Namen Isward kennen aber gerade in diesem und im vergangenen Jahr hat es sich abermals verstärkt durchgesetzt das ich direkt mit dem Namen Berggeist verbunden wurde. Und wie bei dem Prozess der Eisenherstellung im Rennofen, reduzierte sich aus mehreren Komponenten, in diesem Fall: Schmiedename, Websitename und der Schmied selbst, über die Jahre ein allumfassendes Ganzes. Der Berggeist war angekommen.

Und es ehrt und erfreut mich über alle Maßen, dass all die stolzen Kämpfer die meine Waffen tragen, dass Feuer in diesem Rennofen waren und diese Symbiose möglich machten.

Ihr habt mich zum Berggeist gemacht! 

Vielen Dank liebe Freunde!